Immunsystem - warum geht es manchmal auf sich selbst los?

Eigentlich soll uns unser Immunsystem vor Bakterien, Viren und anderen Krankheitserregern beschützen. Manchmal passiert es jedoch, dass es nicht zwischen "Freund" und "Feind" unterscheiden kann und daraus resultierend körpereigene Strukturen angreift.

Auch wenn diese Angriffe vom Schweregrad her sehr unterschiedlich und von den Auswirkungen auf das Nervensystem oder einzelner Organe breit gefächert sind, sollte man sie immer ernst nehmen. Faktum richtet sich der Körper gegen sich selbst, er zerstört seine eigenen Zellen.

Der Medizin sind weit über 50 verschiedene Autoimmunkrankheiten bekannt. Diese brechen meist im Erwachsenenalter, häufig zwischen 18 und 55 Jahren aus.

Woher kommt das?

Tatsächlich sind die Antworten hierauf so verschieden wie die Ursachen und die Art der Erkrankungen selbst. Sehr häufig liegt eine genetische Veranlagung zu Grunde. Aber auch seelischer und körperlicher Stress oder eine banale Infektion, können als Stein des Anstoßes fungieren. Frauen leiden häufig zusätzlich nach einer Schwangerschaft an einer Autoimmunerkrankung.

Die wichtigsten Beispiele für Autoimmunerkrankungen sind:

  • Diabetes Typ I
  • Hashimoto (Schilddrüsenerkrankung)
  • Multiple Sklerose
  • Morbus Crohn
  • Schuppenflechte

Vom Diabetes Typ I sind fast immer Kinder oder Jugendliche betroffen. Die Krankheit hat die Zerstörung der Bauchspeicheldrüse und die somit nicht mehr vorhandene, eigene Produktion von Insulin zu Folge. Die Patienten sind von einer regelmäßigen Insulintherapie abhängig.

Bei der Hashimoto Thyreoiditis zerstört der Körper die Schilddrüse eigenständig. In Phasen hormoneller Umstellungen, wie der Pubertät oder den Wechseljahren, tritt Hashimoto bevorzugt auf, häufig sind hierbei Frauen betroffen. Da die Symptome sehr vielfältig sind, gilt es, eine fachärztliche Diagnose einzuholen und bei Bedarf eine lebenslange, kontrollierte Therapie wahrzunehmen.

Es ist wichtig, dass Autoimmunkrankheiten ärztlich behandelt (mit Arzneimitteln, die das Immunsystem unterdrücken; z.B. Kortison) und begleitet werden. Bei Verdacht auf eine solche Erkrankung besuchen Sie Ihren Arzt des Vertrauens gerne frühzeitig.

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